Barrierefreiheit in TYPO3 gemäß WCAG 2.1 Level AA
Die Barrierefreiheit von Websites ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern verbessert auch das Benutzererlebnis für eine breite Nutzergruppe. Unabhängig von den physischen oder kognitiven Fähigkeiten des Users einen Zugang zu digitalen Informationen und Dienstleistungen zu ermöglichen ist hier das Gebot der Stunde. TYPO3, als eines der führenden Content Management Systeme, bietet umfassende Möglichkeiten, um den Anforderungen der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 Level AA gerecht zu werden. Nachfolgend stellen wir ein paar wichtige Aspekte der Barrierefreiheit vor, welche aktuell für TYPO3-Websites relevant sind.
Vergrößerbarkeit der Schrift
Eines der Kernkriterien der WCAG 2.1 ist die Textvergrößerung (1.4.4), die besagt, dass Texte bis zu 200% vergrößerbar sein müssen, ohne dass es zu einem Verlust von Inhalten oder Funktionalität kommt. Moderne TYPO3-Seiten sind so gestaltet, dass sie mit den Zoom- und Textvergrößerungsfunktionen von Browsern kompatibel sind. Dies stellt sicher, dass die Inhalte auch bei starker Vergrößerung vollständig und gut lesbar und zu navigieren bleiben.
Kontrastanforderungen
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kontrast zwischen Texten und deren Hintergründen. Laut den WCAG 2.1 (1.4.3 und 1.4.8) muss das Kontrastverhältnis mindestens 4.5:1 für normalen Text und 3:1 für großen Text betragen, um eine ausreichende Lesbarkeit zu gewährleisten. Ein idealer Ansatz ist deshalb, von Anfang an ein Grafikdesign zu wählen, das hohe Kontrastverhältnisse bietet. Dies minimiert die Notwendigkeit für nachträgliche Anpassungen und macht zusätzliche Tools zur Kontrasterhöhung überflüssig.
Tastaturnavigation
Die vollständige Bedienbarkeit der Website über die Tastatur ist ein kritischer Aspekt der Barrierefreiheit. TYPO3 ermöglicht es, dass alle interaktiven Elemente wie Links, Buttons und Formularfelder durch die Tastatur erreichbar und nutzbar sind. Es wird empfohlen, eine klare und konsistente Tab-Reihenfolge einzurichten und ARIA-Rollen sowie Landmarks zu verwenden, um die Navigation und Orientierung für Nutzer mit Assistenztechnologien zu erleichtern.
Slider und automatische Inhalte
Generell wird empfohlen, auf automatische Slider bei Websites mit einem Anspruch an Barrierefreiheit zu verzichten. Statt automatisch weiterlaufender Slides sollten Nutzer die Möglichkeit haben, Slider durch Pfeil- oder Dotnavigation selbst zu bedienen. Automatische Slider können insbesondere für Nutzer mit Sehbehinderungen oder kognitiven Einschränkungen problematisch sein, da die ständige Bewegung und das Timing den Inhalt schwer erfassbar machen können.
Empfehlung: Verzichten Sie auf automatisch weiterschaltende Slider, wenn die Konformitätsstufe AA eingehalten werden soll. Ein manuell steuerbarer Slider, der auch durch Tastaturnavigation bedient werden kann, ist eine barrierefreie Alternative.
Praktische Umsetzung und Tests
Die Implementierung der Barrierefreiheit muss sorgfältig geplant und getestet werden. Dies schließt manuelles Testen der Navigation nur mit der Tastatur, den Einsatz automatischer Testwerkzeuge und das Einbeziehen von Nutzern mit unterschiedlichen Behinderungen in die Testphase ein. Für Redakteure von TYPO3-Websites ist es zudem ratsam, regelmäßige Überprüfungen durchzuführen um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.
Die Beachtung der WCAG 2.1 Level AA Richtlinien in TYPO3 ist nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch ein Zeichen für Qualitätsbewusstsein und Nutzerfreundlichkeit. Durch die Einhaltung dieser Standards können TYPO3-Websites ein inklusives Webangebot schaffen, das allen Usern zugutekommt. Letztendlich führt dies zu einer höheren Zufriedenheit und einer breiteren Akzeptanz der Endnutzer.
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Head of Project Management
Veröffentlicht am
26.04.2024